Tagebuch Interrail 1997

Tag 1: 31.7.1997

Ereignisse

Singen gestartet um 14 Uhr. Nach Basel, dann mit der Tram zum Bahnhof der SNCF. Kurz gewartet und in den richtigen Zug nach Paris Est gestiegen. Während der Fahrt Pfadis kennengelernt. Pfadis haben GameBoy-Spiele dabei, nur den GameBoy ausgepackt und die Spiele ausprobiert. Pfadis gehen nach StJean-de-Luz. Paris getrennt, wobei wir und die Pfadis zum Austerlitz-Bahnhof müssen. Nur wir erkundigen uns, ob wir mit dem Interrail-Ticket auch Metro fahren dürfen. Leider nicht, also 8F für Metro-Fahrt abgedrückt. In der Metro üble Typen getroffen, auf Zug gewartet (in Frankreich perfekte Ausschilderung durch Tafeln, Monitore und Red Jackets).

Tag 2: 1.8.1997

Ereignisse

Perfekt um 5.51 Uhr in LaRochelle angekommen und ausgestiegen. Rausgelaufen, es wurde hell, kein Zeltplatz, entschieden, einen Ort weiter zur Küste zu fahren. Doch Zug hält nicht. Zwei Campingplätze fahren an uns vorbei. Dann nach Capellian gefahren. Beim Bäcker Baguette gekauft und Zeltplatz gesucht. Zelt dort stehengelassen. Gedöst, ans Meer gegangen. Andi fetten Sonnenbrand geholt. Dirk baden gegangen, später beide zum Einkaufen. Kartoffel-Gratin (Andi beim Diktieren: Bratü) gegessen. Danach duschen und hübsch angezogen. Nach LaRochelle gefahren. Davor zweieinhalb Stunden auf Zug gewartet. In LaRochelle Zug bis Luçon genommen. Von dort aus der Stadt gelaufen und außerhalb getrampt. Lange hat niemand angehalten. Trinken & Baguette gekauft (aus dem Fehler von 1996 gelernt). Junger Mann mit gutem Golf nimmt uns bis zum Kreisverkehr (3km) mit. Von dort laufen wir weiter bis ins nächste Dorf. An der Tankstelle Wasser gekauft, Karton mit Aufschrift "HERMINE" besorgt. Dort gestanden und gewartet, bis es dunkel wird. Nichts. Dann fragt Andi einen Trucker, dessen Truck vor einer Bar steht, ob er zufällig nach Hermine fahre. Er ißtgerade totes Fleisch mit Pommes und trinkt Bier. Mürrisch dreht er sich um, ist aber gerne bereit, uns mitzunehmen. Als er fertig ist, steigen wir zusammen ein. Dirk vorn, Andi im Schlafkabuff. In Hermine hält er an und wir wollen aussteigen. Er sagt: "Non, non, je würde you aussi to your destination apportir." Er biegt plötzlich von der großen Straße in einen sehr, sehr schmalen und hubbeligen Weg ein und fährt weiter. In StJuire läßt er uns dann auf dem winzigen Marktplatz raus und wendet mit seinem Riesen-Truck. Sofort versammelt sich das halbe Dorf und begutachtet uns wie Außerirdische. Zwei Mädchen bieten uns an, daß ihr Vater uns in das nächste Dorf fährt, in dem Gwen wohnt. Andi sagt: "Oui." Doch der Vater ist nicht sehr begeistert. Ach so, der Vater weiß nichts von seinem Glück... Dann fährt uns eine Frau, die weiß, daß Gwen bei einem Fußballspiel ist, zu ihrem Haus. Die Mutter ist daheim und wir standen dawidoff. [Grad kommt ein Zug vorbei. (Time of writing)]

Tag 3: 2.8.1997

Ereignisse

Ergebnis: Wir übernachten im Wohnzimmer auf einer Klappcouch mit Mulde. (hochkomplizierter Aufbau) Vergleich: 2 Leute wollen in einer Hängematte schlafen. 9 Uhr: Frühstück mit Baguette und Kakao. Dann laufen bis StJuire und kühle Cola und Ansichtskarte von der Frau spendiert bekommen, die uns zu Gwen gefahren hat. Gwens Mutter schaut vorbei. Dann bis Straße gelaufen. Heiß. In Schatten gestellt und auf Schild über Hermine Lucon geschrieben. Ein Mann mit neuem Auto nimmt uns bis Hermine mit. An einer Tankstelle Wasser gekauft und nach Karton gefragt. Direction Luçon“ auf die Vorderseite geschrieben, und die Mädels von der Tankstelle schreiben das selbe etwas größer hinten drauf. Nach etwas Laufen hält ein klappriger Klein-LKW an und nimmt uns 11km bis zum Kreisverkehr Richtung Luçon mit. Zwei Schritte gelaufen, da hält ein niegelnagelneu BMW 325i an (Klimaanlage, Schiebedach, Spoiler, Einspritzanlage, ABS, 5-Gang-Getriebe, 2500 ccm, 187 PS, Kassettenradio, ASR. Neupreis: 57.871,- DM). Direkt vor Bahnhof gefahren. 3,5 Stunden gewartet, Baguette und Batterien gekauft und zwei Münster angeschaut. GameBoy gespielt. Gefragt, ob in Chatelion der Zug hält. Ja. Angekommen, eingekauft, geduscht. Ravioli mit Kora und Porta(?) gegessen, Sangria getrunken.

Tag 4: 3.8.1997

Ereignisse

Abends zum Meer gelaufen und noch am Kiosk ein Eis gegessen. Schlafen gelegt. Nach LaRochelle gefahren: Nachtzug nach Barcelona? Keine Böcke. Und nach Avignon? Keine Reservierungen für TGV. Davor hatte Andi noch an der Tanke Meeresfrüchtefutter gekauft. Zug verpaßt, entschlossen, nach StJean de Luz zu fahren. TGV 222 km für 10F reserviert. Bis Bordeaux normal, dann in TGV. 21.00 angekommen und losgelaufen. Keiner wußte so recht, wo ein Campingplatz sein sollte, und man schickte uns immer wieder in eine andere Richtung. Erschöpft hörten wir uns an einer Hotelanlage eine Wegbeschreibung eines Campingplatzes 10 km weiter an. Und dann der Endspurt zum doch gefundenen Campingplatz: Zwei **. Zelt aufgebaut, Trinken im ***-Campinplatz gekauft. Paella gekocht. Andi mit seiner Brandkrätze im Zelt gelegen. Nach Betäubung ging's dann besser. Später Nieselregen. Im Zelt Champignon-Nudeln gegessen. Dann vor dem Aufs-Klo-Gehen eingeschlafen.

Tag 5: 4.8.1997

Ereignisse

Aufgestanden, geduscht, gefrühstückt, dann zugelaufen. Einer sagt links, ein anderer rechts nach Luz. Also rechts. :-) Sehr, sehr weit. Drei Kilometer vor dem Ziel warten wir auf einen Bus. 6F, die wir gerne bezahlten. Am Bahnhof von Luz zwei Deutsche getroffen. Auch mit Rucksack unterwegs und zwei Skateboards, außerdem einmal Inline-Skates. Andi mit denen durch die Stadt gelaufen, Sonnenbrandcreme gekauft, später noch viel zu essen und Wasser und Kekse, weil wir uns entschieden, nicht nach Avignon zu fahren (Ab 18:00, An 02:30), sondern nach Barcelona. (Ab 20:33, An 09:30). Essen auf dem Bahnsteig, und Tagebuchschreiben bis hier. (aber nicht weiter) Dann bis Irun (In Irun 1h Aufenthalt). Klö angerufen. Trinken gekauft, Telefonkarte gekauft, und Liegewagenreservierung in den letzten fünf Minuten gemacht. (20 DM) Im Zug dummen Iren getroffen, der Mädels angrabscht. Im Abteil GameBoy gespielt und Buch gelesen, und Bierchen getrunken.

Tag 6: 5.8.1997

Ereignisse

Bis 8:30 gut geschlafen. Eine Stunde vor Ankunft geweckt worden. In Barcelona schnell zum Schalter und nach dem Zug nach Cambrils gefragt. Zehn Minuten später saßen wir in jenem. An Port Aventura vorbeigefahren, große Baustelle. Für Andi unruhige Fahrt, da Klo zu. In Cambrils ist alles vertraut, aber bewölkt und windig. Es fängt an zu regnen. Hektik! Schnell zum Zeltplatz und im Regen das Zelt aufgebaut. Dann Baguette unter Spüli-Hausdach gegessen. Danach im Zelt gelegen. Um 14:00 in die Stadt und zur Post gelaufen. Post hatte leider zu, und Wechselautomat wollte auf Teufel komm raus keine FF fressen. Also 10k Pesetas vom EC-Automaten abgehoben, und zum Pizza-Essen gegangen. Klö angerufen und zum Geburtstag gratuliert. Wieder zum Zeltplatz. Martha und Silvia getroffen, und den Abend dann mit Ihnen verbracht.

Tag 7: 6.8.1997

Ereignisse

Lang geschlafen, Geld auf der Post abgehoben. Davor noch beim Volleyballspielen vorbeigeschaut. (etwa um 13:00 Uhr) Um 12:00 Uhr wollten wir uns eigentlich mit den anderen dort treffen. Pech, sie waren eh schon seit 10:00 Uhr da. Vor dem Zelt gegessen, einkaufen gegangen. Am Mittag am Strand gewesen und auf Bank gesessen. Plötzlich trifft Wasser von unten an Dirks Fuß .Ach was, kein Regen. Oder doch? Volle Kanne. Erst Resignation, dann vollkommen schbascht-artiges Rennen zum Zelt, auf dem unsere Kleidung lag. Dann Wäsche weggepackt, da hörte es auch schon auf zu regnen. Abends komische Flamenco-Kinderarbeitsdisco. Und ich-muß-jetzt-ins-Bett-Akteuren. Mit Sangria zum Strand, auf Bank gesetzt und über Schwachsinn diskutiert (bis 3:15).

Tag 8: 7.8.1997

Ereignisse

Rausch ausgeschlafen. Am Schwimmbad die Spanierinnen getroffen und uns 15 Minuten später für den Strand verabredet. Den Volleyballspielern mehr oder weniger zugeschaut. Dirk und Andi noch bis 19:00 Uhr 19:00 Uhr in den Sand gelegt und jongliert. Essen gekauft, gekocht und mit Spanierinnen zum Strand. Große Strandparty. Klö um 0:30 angerufen und erfahren, daß er morgen schon abfahren könnte. Abgemacht, daß wir uns am 9.8.1998 um 9:30 in Avignon treffen.

Tag 9: 8.8.1997

Ereignisse

Der Wecker klingelt 6:30. Wir bauen ab, packen zusammen, gehen aufs Klo, putzen Zähne, zahlen und kommen ohne Essen (nur jeder fünf Madeleines) pünktlich am Bahnhof an. Nach Barcelona gefahren. Nicht gegessen, gleich in den Zug gestiegen. Bis Cerbere gefahren, erkundigt, wann Zug fährt. In 15 Minuten. In den Zug nach Avignon gestiegen, dort Reutlinger (Bastian) und seinen Begleiter, einen Ami, getroffen. Bis Avignon mit viel Hunger gefahren. Ein Stück Pizza und ein süßes Stückchen gegessen. Dann im McDo ein Menü. Kotz!! Dann Information für Zeltplatz. Drei-Sterne-Zeltplatz gefunden, nicht allzuweit, mit Hilfe einer Laberfrau. [Häää? Was meint die?] Zelt aufgebaut, nebenan steht ein Zelt. Dirk: "Die machen bestimmt auch InterRail, so wie das Zelt und die rumliegenden Hemden aussehen. Ja, es waren die zwei vom Zug, Bastian und der Ami. Am Abend Geldabrechnung gemacht. Dabei kamen zwei Holländerinnen zu uns, da es ihnen angeblich langweilig war. Nach und nach kamen noch andere Holländer und ein Ire und noch jemand [wie vielsagend] dazu. Andi saß bis 3:30 da, Dirk bis 4:10, die anderen bis 5:00 (vor unserem Zelt.)

Tag 10: 9.8.1997

Ereignisse

Klö abgeholt. Ausgerechnet, in welchem Zug er denn logischerweise sitzen müßte. Großen Mann in diesem Zug gesehen. Schuhe auf Bahnsteig gesehen, alles klar. Schnell weg. Hinter einer Glasscheibe versteckt, und durch sie hindurchgelächelt, bis Klö kommt und sich vergackeiert vorkommt. Zurück zum CP, mit Bastian waschen gegangen. 10kg. Rumliegen, Gameboy gespielt, gelesen, geschlafen, Essen gemacht. (Nudeln) Um 9-10 Uhr in die Stadt. Cholländerinnen wollten in die Disco in der Stadt gehen. Wir verlustierten uns auf dem Platz vor dem Papst-Palast. Weinflaschen (mitsamt Inhalt) vernichtet. Flötenfuzzi und Multimedia Man zugehört. Kneipe mit Cholland aufgesucht, Heineken spendiert bekommen. Dann ging's ab. Bier after Bier. Stift gestiftet. Dirk und Klö früher fort. Zugfahrplan gecheckt, zurück zum Campingplatz. Schlafen gelegt.

Tag 11: 10.8.1997

Ereignisse

Gefrühstückt: Baguette mit Marmelade. Geduscht. Gepackt. Andi verabschiedet Cholland, kommt zu spät zurück, D. und K. sauer, Andi läuft alleine zum Bahnhof, um sich nach dem nächsten zu erkundigen. Zurück, Abmarsch zum Bahnhof. Baguette gekauft und vier Liter Wasser. TGVs voll und zu teuer. Warten auf Nachtzug (23:27) nach Paris. Auf dem Bahnhofsvorplatz hingelegt. Ösis getroffen, Taxi fährt über Rucksäcke. Camping "Club de France"? Klö will Eis, kriegt keins. Andi geht kacken unter Brücken, Dirk pinkeln. Andi ruft Vera an (schweeeres Telefonat). Guter Zug. Siege inclinable (Lieschesidse). Prollinski-Wein getrunken und saure Pommes gegessen. Freeze-Wagon.

Tag 12: 11.8.1997

Ereignisse

RER C Castor-Bus, dann Bus bis Porchefontaine/Versailles. Teurer Campingplatz, Plane ausgebreitet. Essen gemacht. Leerlauf. Zelt aufgebaut, wieder essen gemacht. Tee verbrannt. Abends Versailles. Schloß hatte zu. McDo, zurück zum Zeltplatz, Labern und Schlafen. Andi ruft Vera an.

Tag 13: 12.8.1997

Ereignisse

PIEP PIEP PIEP 8:30. 9:30 Aufgestanden. Frühstück: Madeleines. Eingekauft: Baguette und Schoko-Croissant. Eiffel-Turm: Schlangen waren riesenlang. Wo sind die Wasserspiele? Im Park rumgelaufen, Fotos gemacht. Entscheidung: Wir gehen (laufen!) hoch. 29F bis ganz oben. Video-Präsentation. Dummer Billett-Automat. In welcher Richtung liegt hier Neuseeland? Castor bis Notre-Dame. Pizza und Trinken. Centre Pompidou ist zu. Auf dem Weg zurück kauft Andi noch eine Hose. Louvre auch zu. Auf dem Weg zum Triumphbogen. Stühle gefunden und viele Pausen gemacht. Sauber-Frau auf seltsamem Motorrad mit drei Rädern. Parfümerie besichtigt, Brunnen und Disney-Store gesehen. Frage: Fahren wir noch nach La Defense? Nö, zu teuer und zu fertig. Zurück mit Metro. RER C, Essen gemacht, labern, schlafen.

Tag 14: 13.8.1997

Ereignisse

Lange ausgeschlafen. Spanierin getroffen, die gut deutsch konnte. Nach Paris gefahren zum Einkaufen. Im Austerlitz-Bahnhof nach Zug Richtung Irun gefragt. Doch Centre Pompidou hält uns auf. Gute Architekturausstellung, besser als Louvre. Durch das ganze Haus (Centre P.) gerannt, dann einkaufen gegangen und Magen volllaufen lassen. Um 21:00 ins Louvre gegangen, Gepäck bei Security-Frau abgegeben, die uns bei der Abholung fragend anschaute, was wir eigentlich wollten. 45 Minuten durch das Museum gerannt und absolut keinen Ach-wie-ist-das-toll-Flash bekommen. Aber Mona Lisa gesehen, na und?! Zum CP gefahren. Unter der Laterne im CP noch Nudeln gegessen.

Tag 15: 14.8.1997

Ereignisse

Lange geschlafen. Lange im Zelt gelegen. Dirk und Andi gehen einkaufen. Proviant für 1,5 bis 2 Tage gekauft. Zelt abgebaut, geduscht und um 19:00 Uhr Abendbrot gemacht. Zur RER gegangen. In Austerlitz in einer Riesen-Menschenmenge vor der Infotafel auf das Erscheinen unseres Gleises gewartet. Tja, unser Zug ist leider schon abgefahren, und keiner wußte, auf welchem Gleis. Ach nee, Verspätung. In den Zug eingestiegen und vor Hitze fast verpufft.

Tag 16: 15.8.1997

Ereignisse

Nach 15 Minuten Sauerstoffmangel und andauerndes Gähnen. Ein Paar Spanier schrauben die Fenster auf und retten somit unser Leben. Erst in Biaritz geht die Klimaanlage an. 6:51 in Irun angekommen. Guten Morgen. Gewartet, GameBoy gespielt, Klö und Andi gehen in die Stadt, um Essen zu kaufen und Geld bei Post abzuheben. Erst 1,5 Stunden kriegen sie raus, daß die Leute nicht Siesta, sondern Fiesta sagen. Also Pech. Nachdem man uns mehrere Male auf der Suche nach der Post verarscht hatte, kauften wir billig in einem schimmligen Laden, der offen hatte, ein und kamen zurück. Nun machten wir auf dem Bahnsteig Nudeln mit Tomatensauce und aßen sie in der Wartehalle, während uns Wuli auf die Nerven ging. Wuli war auch ein Interrailer. Wieder nur rumsitzen und vor der Abfahrt noch mal schnell Nudeln mit T-Sauce machen. Dann in dem Zug auf unsere reservierten Plätze - ohne Wuli, was ein Glück. Doch im Achterabteil zu sechst gesessen, Schlafen war so gut wie unmöglich. Wir probierten alle möglichen Stellungen aus, worüber sich die Übrigen sehr amüsierten. Dirk schläft auf dem Gang, Klö und Andi wechseln sich ab. Dirk 4h, Klö 3h, Andi 2h.

Tag 17: 16.8.1997

Ereignisse

In Lissabon ausgestiegen, kein Schließfach gefunden. 100 DM mit EC-Karte in Escudos abgehoben. Andi redet mit Deutschem, der am Bahnhof arbeitet, aber gerade schnorrt, weil er zusammengeschlagen wurde und einen Gipsarm hat. Er erzählt Andi, daß Lissabon nicht interessant sei. Wir sind etwas müde. Einen Überlingen-am-Seer getroffen, fand auch nichts besonderes an Lisboa. Stuttgarter getroffen, die Weg zum Supermarkt erklärten. Klö und Dirk einkaufen gewesen. 6X Pasta, wieder zurück. Dirk und Andi auf Postkartensuche, dann im Bahnhof gefunden. Karten geschrieben und in den Zug nach Abrantes gehechtet. Doch leider fuhr dieser Zug nicht nach Abrantes. Wir fuhren an dem Kaff, in dem wir hätten umsteigen müssen, vorbei, stiegen aus, aßen Kekse, fuhren eine Station zurück und erwischten den Anschlußzug nach Abrantes nicht mehr. Egal. Chips und Getränke gekauft. Platz an den Zügen gesucht, dunkles Eck gefunden und Essen gemacht. Zum Schlafen erst die Klö-Version verworfen ("Trutzburg" aus Rucksäcken um uns herum - wir in der Mitte, also im Klartext: Bitte nehmt unsere Rucksäcke mit, und laßt uns liegen.) Dann kam ein besserer Vorschlag, nämlich uns um die Rucksäcke zu legen. In der Nacht lebte der Bahnhof auf, und das Bahnpersonal rannte herum, zog sich um, putzte den Bahnsteig, und fuhren freudig hupend mit ihren Loks an uns vorbei. In der Nacht windete es noch stark und es wurde bitterkalt. Pulli an und Schlafsack-Kopfteil zugezogen.

Tag 18: 17.8.1997

Ereignisse

Um 9:04 nach Abrantes gefahren. 18 min Zeit. Wabbelbollen und drei Cola-Dosen gekauft. Bollen flogen aus dem Zug. Zwei Spanierinnen kennengelernt, eine konnte gut deutsch (Vater Schweizer). Wollten zehn Tage in Lisboa bleiben, hielten es aber nur fünf Tage aus, und wollten von Badajoz nach Madrid trampen. In Badajoz nicht weitergekommen. Einkaufen gewesen (SUPERBILLICH) Tomatenmark, Pfeffer, Salz, Knoblauch. Zum Fluß gelaufen ("River?" "Fluß?" "Blubb-blubb?" "Donde el rio?"- "AAAH!") Im Ghettowald am Fluß mit Blick auf Promenade hingelegt. Hingelegt, Essen gemacht und ausgeruht. Klö und Dirk gehen am Abend Eltern anrufen und wollen Ihre Füße in den Fluß strecken. Letzteres schaffen sie nicht. Währenddessen labert ein Penner Andi an, der mit ihm ein völlig unbegreifliches und nicht durchschaubares Kartenspiel spielen muß. Klö und Dirk kommen wieder. Penner labert irgendwas von Mädchen, Brüsten und Pimpern. Nee, nicht den die ganze Nacht. Ist ja pervers. Bahnhof ist sowieso viel komfortabler. Verkriechen uns in die letzte, dunkelste Ecke und lassen uns auf der Plane nieder. Doch ein schwer bewaffneter Wachmann schickt uns 30 Minuten vor 12 weg, da er den Bahnhof abschließen müsse. Wasser ist caber schon warm auf dem Kocher. Pech, Zusammenpacken und in der Wartehalle nochmal den Wachmann gefragt, wo wir nun denn schlafen sollten. Dort saß noch ein Mädchen, auch eine Deutsche, die sehr betrübt herumsaß. Hier bot uns der Wachmann an, an einer anderen Stelle, die perfekt für uns war, zu schlafen. Er notierte sich noch die Ausweisnummern und ließ uns in Frieden. Wir kochten wieder Nudeln mit Knoblauch, T-Sauce und luden das Mädchen, Andrea, zum Essen ein. Die war überglücklich, da es Sonntag war, sie nichts gegessen hatte und eben nur Traveller-Schecks und sonst kein Geld hatte. Sie wohnt in Hannover, studiert Soziologie, Politikwissenschaft und Geographie (nicht Lehramt!). Sie flog nach Lisboa mit einer Freundin, Freundin flog wieder zurück, ihr wurde das Zelt gestohlen, sie trampt nur bis Madrid, ißt Nudeln von Bahnhofsboden und kennt alle vier Bände von "Per Anhalter durch die Galaxie". Spanier, die in den Bahnhof wollten, durften nicht rein und zogen wieder ab.

Tag 19: 18.8.1997

Ereignisse

Um sechs Uhr weckte uns der Wachmann. 6:15 klingelte der Wecker. Was für ein Luxus. Jetzt packten wir zusammen, stiegen in unseren Zug, sagten Tschüß und fuhren nach Bobadilla, dort umsteigen auf Zug nach Algeciras. Verwunderlich nur, daß auf ein und demselben Gleis 3 drei Züge auf Reihe stehen. Einer in unsere Richtung, der andere nach Sevilla. Was der mittlere wollte, weiß der Himmel. Algeciras angekommen. Eumel will uns für 15 DM pro Person ein sauberes und nahegelegenes Hotel andrehen. Wir wollen aber unser Zelt. Nach langem, langem Laufen entlang dem Hafen auf der Promenade mit vielen Pennern und komischen Typen erreichen wir einen CP über eine stark befahrene Straße. Philosophiert.

Tag 20: 19.8.1997

Ereignisse

Auf dem Weg zum Bus zum Aussichtspunkt nach Afrika im SuperSol(tm)-Supermarkt Frühstück gekauft und auf Treppe gegessen. Nahe Bahnhof Buskarten gekauft. Busfahrer gesagt, daß er an Aussichtspunkt anhalten soll, tut er aber nicht. Fährt durch bis Tarifa. Schöne Aussicht auf Windturbinen und Afrika. Etwas bewölkt. Wurscht, daß wir jetzt in Tarifa sind. Schöne Stadt, wir laufen runter ans Meer, legen uns auf die Hafenmauer und lassen uns den Wind ins Gesicht blasen. Wollen auf eine kleine Halbinsel, und es sandstrahlt uns. Insel ist gesperrt, und wir laufen vorbei an einem Traumstrand zurück zum Bus. Noch Dosen gekauft, getrunken. Karten gekauft und zurückgefahren. Auf Rückweg eingekauft. Am Zelt gewartet, bis Sonne untergegangen, dann Essen gemacht. Andi will seinen Schlafsack trocknen. Läßt ihn bis 21:00 draußen liegen, wodurch er den gegenteiligen Effekt erzielt, alle Jahre wieder. Hmpf. Dann mal gute Nacht.

Tag 21: 20.8.1997

Ereignisse

Um 5:00 Uhr aufgestanden und das nasse Zelt eingepackt. Losgetrottet und pünktlich auf den Zug gekommen. Escudo-Münze erneut von Zug überrollen lassen. In Bobadilla umgestiegen und direkt nach Malaga gefahren. Dort Rucksäcke in Schließfächer gepackt. Dann nach Reservierung für die Weiterfahrt nach Cordoba geschaut. Für den Liegewagen brauchten wir allerdings unsere Interrail-Tickets, und die waren für je 400 Ptas eingeschlossen. Klö holt seines, bekommt aber damit nur eine Reservierung. Also abwarten, ob am Abend noch drei Plätze frei sind. Danach in die Stadt gelatscht. In einem Supermarkt Essen gekauft und auf Bank verspeist. Verwundert, warum alle in Trachten rumlaufen. Ein paar Meter weiter ging das "fette Fest ab". Festtage in Malaga, was die Stadt um ein Vielfaches schöner machte. Noch durch einen Park gelaufen und zum Bahnhof zurückgegangen. Leider waren nun keine Liegewagenplätze mehr frei. Klö macht voll-den-Streß. Dirk und Andi trocknen derweil Klamotten und das Zelt auf dem Bahnsteig, was sehr gut geht, weil Klö soviel Wind macht. Klö läuft wild herum und suchte hektisch nach anderen, noch freien Zügen. Einer davon war ein Schlafwagenabteil für 40 DM, welches dann aber leider auch voll war - schade, das hätten wir uns beinahe gegönnt. Verbleibende Möglichkeit: pro Person zwei Reservierung für je 500 Ptas. In Cordoba schauen Dirk und Andi nach Trinkbarem- der zuständige Automat schluckt aber nur das Geld. Pech. Auf dem Weg zum Zug laufen wir an drei netten Leuten vorbei, die zwei Pizzas essen. Dirk macht Andi darauf aufmerksam, Andi schaut nur gierig und *schwuppdiwupp* hat er ein Stück in seiner Hand.

Tag 22: 21.8.1997

Ereignisse

Von Cordoba bis Tarragona volles Abteil mit mürrischem Opa, der uns am Ende auf spanisch unfreundlich etwas vorlabert. In Tarragona umgestiegen, da wir Salou nicht ausgestiegen sind und auf den Zug in Richtung Cambrils gewartet haben. Auf dem CP in Cambrils Zelt aufgebaut, Kleider gewaschen bzw. von einer Frau waschen lassen, die uns Pulver und irgendwas Flüssiges (Weichspüler?) schenkte. Einer Spanierin "HALLO" gesagt und die Wäsche aufgehängt, danach Essen zubereitet. Ein bißchen zum Strand gegangen und am Abend auf dem Zeltplatz herumgehangen. Dann komischen Deutschen getroffen, der seit 14 Jahren mit seinen Eltern in einer Ferienwohnung Ferien macht. (Also - nicht die ganze Zeit, aber halt jedes Jahr)

Tag 23: 22.8.1997

Ereignisse

Lange geschlafen. Gefrühstückt, zum Strand gegangen, sch-wimmen gewesen und geduscht, zu Abend gegessen und zum Bahnhof gelaufen. Zug nach Port Aventura fährt erst um 19:34, also noch nach Verbindung in Richtung Arcachon am nächsten Tag gefragt. Dann zum Bus gelaufen und für 260 Ptas zum Port Aventura gefahren. Viel Spaß gehabt. Viel Geld bei den Glücksspielen rausgeworfen, aber nichts gewonnen. Geil. (Censored by Klö) Die zwei neuen Fahrgeschäfte (Bahnen) waren noch geschlossen, sahen aber auch von außen gut aus. Schitt. Fünfmal Achterbahn gefahren. Hot-Dog gegessen. Mit Bus zurückgefahren. Mit Deutschen bis nach 3 Uhr gelabert und dann schlafen gegangen (ohne die Deutschen).

Tag 24: 23.8.1997

Ereignisse

Rumgelegen, abgebaut und mit etwas Hektik zum Bahnhof gelaufen. Der Zug kam aber nicht, sondern nur Langstreckenzüge, die an langsam an uns vorbeifuhren. Bis Tarragona wieder mit Zug gefahren. 45 Minuten gewartet. Andi schreibt Postkarten und verschreibt sich. (aha) In ein Erste-Klasse-Abteil nach Hendaye gestiegen. Sitze zum Ausziehen, Sechser-Abteil, nur wir drei.

Tag 25: 24.8.1997

Ereignisse

Kurze Zeit am Anfang zu siebt im Abteil gewesen. Gut geschlafen. Am Morgen erfahren, daß Zug drei Stunden Verspätung hat. Dafür Frühstück geschenkt bekommen. Im Hendaye drei riesige Baguettes gekauft und vernichtet. Lose-Kauf-Anfall von Dirk und Andi. [Wieder nichts gewonnen. Geil. (Klö)] Spontaner Einfall, Sonja mit dem Auto nach Basel oder Straßburg fahren zu lassen, Schlüssel im Auto verstecken zu lassen und uns sagen zu lassen, wo der Wagen steht. Ging aber letztendlich doch nicht, weil Frau es vermurkst hat. Am Ticketautomaten herumgespielt und zur Weiterfahrt einen TGV reserviert. Mit TGV nach Bordeaux gefahren. In Bordeaux umgestiegen und mit warmem Zug (ooooh) nach Arcachon gefahren. Den Schildern, die für Autofahrer gedacht waren, nachgelaufen und am Zeltplatz angekommen. Platz T29 war zu schmal, umgetauscht in T30. Am Abend zum Trinken-Kaufen gelaufen. Klö schlägt Zeh blutig und wartet im Zelt. Dirk und Andi laufen zur Promenade, kaufen drei Dosen Cola und zwei Flaschen Wasser und gehen zurück.

Tag 26: 25.8.1997

Ereignisse

Bis 12:00 Uhr geschlafen und bis 15:30 Uhr im Zelt gelegen. Dann in die Stadt gelaufen. Es war regnerisch und kühl. Frühstück eingekauft und auf Bank gegessen. Dann Stadtbummel gemacht und alle Stände und Geschäfte angeschaut. Essen gekauft, zum CP gegangen, neun Liter Wasser gekauft und gegen 23:00 Uhr in die Stadt gelaufen und Crepes gegessen. Andi bezahlt mit viel Kleingeld, Dirk mit Schein und bekommt das ganze Kleingeld wieder. Gleich noch ein Honigcrepe gegessen, dann noch jeder eine Dose für 5F gekauft und zum Zeltplatz gelaufen. Wachmann schnauzt uns an, weil wir noch reden.

Tag 27: 26.8.1997

Ereignisse

Bis 11 Uhr geschlafen, um 15 Uhr zum Bäcker gelaufen, am Strand gefrühstückt, Yop(tm) getrunken, durch die Stadt gebummelt. Einkaufen für den Abend. Erste Hälfte von einem Kilo-Pack Nudeln gegessen, dann ins Zelt und wieder geschlafen.

Tag 28: 27.8.1997

Ereignisse

Lang geschlafen, wieder zum Frühstück ans Meer gegangen. Helikopter am Strand gesehen. Sauce gekauft, zum Zelt gelaufen. Wieder früh zu Abend gegessen (2. Hälfte der Nudeln) und um 23:00 schon zum Schlafen gelegt, was uns etwas schwer fiel.

Tag 29: 28.8.1997

Ereignisse

Um 9:44 geht Klö joggen und bringt um 11:30 für Dirk und Andi Frühstück. Nach diesem lagen wir noch ein Stündchen im Zelt. Danach liefen wir los zur Wanderdüne, kletterten an einer verbotenen Stelle hinauf, liefen oben darauf herum, wurden sandgestrahlt, haben coole Fotos geschossen, dann Platzregen, runtergerannt (das hat Spaß gemacht, also gleich nochmal hoch und runter) und dann mit dem Bus heimgefahren.

Tag 30: 29.8.1997

Ereignisse

Ende der schriftlichen Aufzeichnungen (!). Wahrscheinlich morgens gefrühstückt, dann mittags mit Rucksäcken an der Promenade gesessen. Irgendwann nachmittags mit dem Zug nach Paris, dort mittels Metro zum Austerlitz-Bahnhof und in einem lustigen 8er-Schlafabteil bis Basel getuckert. Dort angekommen, bißchen gewartet und in Zug nach Hause gestiegen. Mit Wochenendticket nach Hause gefahren und selbiges am Singener Bahnhof unter den Augen des Bahnpersonals für 30,00 DM weitervermarktet. (Kostenpunkt der Fahrt in Deutschland pro Person, Strecke Basel-Singen: 1,67 DM - saustark) Nun denn, der Rest ist Geschichte...